Weißstörche in Norddeutschland
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Tagebuch Hornstorf 2002

Teil 11 von 11


03.08.2002 Gegen 22Uhr besuchte ich den Horst und konnte zwei Störche sichten. Da es bereits sehr dunkel war und ich anhand der Schnabelfarbe nicht erkennen konnte, ob es sich um die Altstörche oder die Jungen handelte, beobachtete ich das Verhalten der Störche. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Eltern handelte und sie die Nacht am Horst verbringen würden, da sie nur mit Tageslicht fliegen. Dies konnte ich anhand des typischen Verhaltens der beiden feststellen, denn der eine humpelte und setzte sich ruhend hin (Männchen) und der andere war sehr intensiv mit der Gefiederpflege (Weibchen) beschäftigt. Ich hatte gehofft, die Jungstörche auch zu sehen und nahm an, dass sie vielleicht auf einem Dach in der Nähe zum Horst übernachten. Leider kann ich das nicht bestätigen und habe auch heute die Jungen nicht gesichtet.

07.08.2002 In der Umgebung sind nun fast alle Jungstörche flügge geworden. Ein Zeichen, dass die Storchensaison nun zu Ende geht. Bereits zum Ende August sammeln sich die Störche und ziehen wieder in den Süden. Zuerst sammeln sich die Jungen und fliegen gemeinsam los, einige Tage später kommen die Altstörche zusammen und folgen den Jungen.
11.08.2002 Ich fuhr zu um sieben Uhr nach Hornstorf, um im Frühnebel zu fotografieren. Leider war der Nebel so stark, dass der Horst nicht zu sehen war und ich erst ab acht Uhr beginnen konnte. Am Horst hielten sich, wie in der letzten Zeit üblich, die beiden Altstörche auf. Sie waren mit der gegenseitigen Gefiederpflege beschäftigt, und der Nebel löste sich nach und nach auf. Plötzlich begannen beide mit heftigem Verteidigungsklappern und für einen kleinen Moment tauchte ein Graureiher im dichten Nebel auf. Der Graureiher machte einen Bogen um den Horst und flog weiter. Leider gibt es davon keine Aufnahmen. Später schaute ich mich in der Umgebung um und konnte auch heute die Jungstörche nicht sichten. Vielleicht haben sie sich anderen Jungstörchen aus der Umgebung angeschlossen.

Storch, Hornstorf Storch, Hornstorf Storch, Hornstorf

14.08.2002 Wieder sind die Felder durch den starken Regen der letzten Tage überschwemmt worden. Beide Altstörche hielten sich wie gewohnt am Horst auf. Ein Rotmilan (Milvus milvus) saß auf einem kleinen Hügel in einem nahegelegenen Feld und ein zweiter gesellte sich dazu. Dies beobachtete die Störchin und flog im Tiefflug zu den Milanen. Kampflos flogen die beiden Greifvögel fort, und der Storch kehrte zum Horst zurück. So hatte ich das erste Mal den kleinen Größenunterschied der Spannweite zwischen Rotmilan und Weißstorch im direkten Vergleich sehen können, wobei der Milan viel schlanker wirkt. Das am Horst verweilende Männchen beobachtete das Geschehen. Auf Grund des schlechten Wetters habe ich heute nicht fotografiert.
23.08.2002 In den letzten Tagen geschah weder am Horst noch in der Umgebung viel Erwähnenswertes. Immer wieder hielten sich die Altstörche am Horst auf, und von den Jungen ist nichts mehr zu sehen gewesen. Auch heute konnte ich wieder einen Altstorch, das Weibchen am Horst beobachten. Es sah so aus, als ob sie den Horst vor dem Verlassen noch einmal "aufräumen" wollte und hat einige vorstehende Äste befestigt. Später flog auch sie fort. Die Jungstörche haben sich sicherlich anderen Jungenstörchen angeschlossen und sind schon ein wenig Richtung Süden. In den nächsten Tagen werden sich die Altstörche sammeln und sich auf die lange Reise in das Winterquartier machen. Es entstehen immer größere Trupps, und schließlich steigen die Störche um die Mittagszeit auf und verschwinden in der grellen Mittagssonne. Sie kehren hoffentlich im nächsten Frühjahr zurück...
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